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Grannen bei Hund und Katze           

Eine unterschätzte Gefahr beim Spaziergang

           

Achtung Grannen – Die Warnung vor den kleinen Pflanzenteilchen im Sommer begegnet Tierhaltern mittlerweile regelmäßig. Doch was sind Grannen eigentlich und warum können sie gefährlich für Hunde und Katzen sein? Zusammen mit der für TASSO tätigen Tierärztin Dr. Bettina Schmidt haben wir im Folgenden einige Informationen gesammelt. So viel vorab: Tatsächlich sind Grannen eine Gefahr, die man als Tierhalter kennen sollte. Doch wenn im Ernstfall schnell und richtig reagiert wird, lässt sich das Schlimmste meist verhindern.

Was sind Grannen?

Grannen sind kleine, oft borstige Pflanzenteilchen, die sich beispielsweise an den Ähren verschiedener Getreidearten befinden und das Korn umschließen. Sie verfügen über kleine Widerhaken, die sich beim Kontakt am Hunde- oder Katzenfell, aber auch an Kleidung festheften. Bei der Ernte lösen sich die Grannen häufig und geraten so auf die Wege, wo sie gefährlich für Tiere werden können.

Warum sind Grannen so gefährlich? 

Durch Spaziergänge haben Hunde im späten Frühjahr und im Sommer möglicherweise mit Grannen zu kämpfen. Aber auch für Katzen können die Pflanzenteilchen gefährlich werden. Durch ihre Widerhaken können die Pflanzenteile an verschiedenen Stellen des Tierkörpers hängenbleiben oder sogar als Fremdkörper in das Tier geraten. Dort können sie Entzündungen und Schäden auslösen. Häufig betroffene Körperstellen sind die Ohren, die Pfoten und die Nase, aber auch die Achseln und die Leisten, da dort die Haut etwas dünner ist. Die Grannen dringen sehr schnell in den Gehörgang von Hunden oder Katzen ein und sind dann von außen auch nicht mehr sichtbar. Auch Grannen, die in die Nase eingeatmet werden, sind mit bloßem Auge oft nicht mehr zu sehen. Im Zwischenzehenbereich der Pfoten dringen die Grannen durch die Haut ein und bilden eitrige Abszesse. Diese Pflanzenteilchen sollten Sie unverzüglich von einem Tierarzt entfernen lassen, sonst können sie im Gewebe weiter nach oben wandern.                 

Welche Symptome weisen auf Grannen hin?

  • Niesen
  • Kratzen
  • Schütteln
  • Schlecken

Niest Ihr Hund oder Ihre Katze plötzlich bei oder nach dem Spaziergang beziehungsweise nach seinem Ausflug ins Freie auffällig häufig? Dann könnte es sein, dass ein Fremdkörper wie eine Granne in die Nase des Tieres geraten ist.

Kratzt sich das Tier intensiv am Auge oder Ohr? Beim Durchstreifen von Feldern oder Wiesen geraten Grannen leider schnell ins Auge oder ins Ohr. Im Auge stecken sie häufig unter der Nickhaut, dem sogenannten dritten Augenlid der Tiere.

Schüttelt sich Ihr Hund oder Ihre Katze ständig oder kratzt sich am Ohr? Grannen, die durch das Trommelfell in den Körper eingedrungen sind, können Entzündungen hervorrufen und so großen Schaden anrichten.

Humpelt der Vierbeiner oder schleckt er an einer Pfote? Grannen bleiben schnell im Fell eines Tieres hängen. Vor allem bei Hunden mit langem, zotteligem Fell kann das lange unbemerkt bleiben. Auch im Bereich zwischen den Zehen verfangen und entzünden sich Grannen schnell. Die Pfoten von Hunden und Katzen sollten daher am besten regelmäßig kontrolliert werden.

Was tun, wenn Ihr Tier von einer Granne betroffen ist?

Wenn Sie wissen, worauf die Symptome hindeuten, ist schon ein wichtiger Schritt getan. Wenn die Granne nur leicht in der Haut oder im Fell Ihres Hundes oder Ihrer Katze steckt, können Sie versuchen, sie zu entfernen. Jedoch ist Vorsicht geboten, wenn das Pflanzenteilchen bereits tief in den Körper eingedrungen ist. Dann sollten Sie nicht mehr versuchen, es zu entfernen. Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze mit einer Granne zu kämpfen hat, sollten Sie zügig einen Tierarzt aufsuchen, damit dieser die Granne fachgerecht und sauber entfernt.

Wie können Sie Grannen vermeiden?

Wenn Sie Ihren Hund oder Ihre Katze nicht aus der Natur fernhalten wollen, lässt es sich natürlich nicht mit absoluter Sicherheit vermeiden, dass sich jemals eine Granne an Ihrem Tier verfängt. Daher ist es ja so wichtig, dass Sie die Anzeichen deuten können und das Fell Ihres Tieres täglich nach den Pflanzenteilchen absuchen, um feststellen zu können, ob sich eine Granne an dem Körper Ihres Hundes oder Ihrer Katze verfangen hat. Zusätzlich kann es helfen, das Fell Ihres Tieres ein wenig zu kürzen. Vor allem das Kürzen an empfindlichen Stellen, wie den Pfoten, kann dazu führen, dass sich weniger Grannen im Fell verfangen und dadurch nicht in den Körper Ihres Tieres gelangen. Wenn Sie sich das Kürzen des Felles an den Pfotenballen nicht selbst zutrauen, kann dies auch von einem Tierarzt durchgeführt werden.

Dennoch sollten Sie Ihren Hund bei einem Spaziergang beispielsweise nicht durchs Getreidefeld oder sehr hohe Wiesen rennen lassen. Das gilt natürlich in der Regel schon aus Rücksicht auf Wildtiere und die Ernte als Tabu. Zusätzlich stellt das aber eben auch ein zu vermeidendes Risiko für Ihren Hund dar, sich dort eine Granne einzufangen.



Urlaub ohne Tier   

Tipps, wenn Sie Ihren Hund oder Ihre Katze betreuen lassen

Der geliebte Vierbeiner kann uns nicht immer in den Urlaub begleiten. Manchmal ist die Reise einfach zu weit, zu gefährlich oder zu umständlich. Auch die Art des Urlaubs spielt eine Rolle. Denn nicht alles, was die Menschen aufregend finden, macht den Tieren Spaß. Manchmal kann es daher besser sein, ohne den tierischen Begleiter zu verreisen. Ohne tägliche Versorgung und Betreuung darf ein Tier aber keinesfalls alleine zu Hause bleiben. Es gibt zum Glück mehrere Möglichkeiten, wie Sie die Zeit Ihrer Abwesenheit überbrücken können.

Katzen bleiben am liebsten in der gewohnten Umgebung

Katzen ziehen zum Beispiel ungerne um, können aber ganz gut einige Stunden alleine bleiben, weshalb eine Versorgung in den eigenen vier Wänden durch bekannte Menschen oft am besten ist. Wenn ein Freund oder ein Familienmitglied täglich vorbei kommt und sich ein wenig Zeit für die Katze nehmen kann, ist das für viele Stubentiger die beste Lösung. Mittlerweile gibt es auch professionelle Katzenbetreuer, die ein Tier zu Hause besuchen, es versorgen und ihm einige Stunden Gesellschaft leisten. Zudem bieten zahlreiche Online-Plattformen Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Katzensitter.

Hunde passen sich besser an

Hunde hingegen fühlen sich oft schnell auch in fremden Haushalten wohl, wenn alles stimmt. Wenn Bekannte die Pflege nicht übernehmen können, stehen Tiersitter oder ein Aufenthalt in einer Tierpension zur Wahl. In jedem Fall sollten Sie sich frühzeitig Gedanken machen und vielleicht schon einmal ein wenig üben. Einige Hunde gehen zum Beispiel hin und wieder in die Hundetagesstätte, damit diese ihnen vertraut ist, wenn ihre Halter einmal einige Tage weg sind.

Tipps, wenn Sie sich für eine Tierbetreuung entscheiden  

  • Am besten ist es, Katzen in ihrer vertrauten Umgebung zu belassen.
  • Ist das nicht möglich, sollten Sie so viel Vertrautes wie möglich, beispielsweise Spielzeug, Decken, Kissen, Körbchen, mit zur Betreuung nehmen.
  • Geben Sie das Tier bereits einen Tag vorher ab. So vermeiden Sie Stress bei Tier und Halter während Ihrer Abreise. 

Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihr Tier für die Urlaubszeit in einer Tierpensionen unterzubringen, gilt es bei der Auswahl genau zu prüfen, ob die Einrichtung die Richtige für das eigene Tier ist: 

  • Fragen Sie andere Tierhalter, Ihren Tierarzt oder Ihren örtlichen Tierschutzverein, ob er/sie eine Einrichtung empfehlen kann.
  • Wenn Sie sich ohne Empfehlung um eine Tierpension bemüht haben, fragen Sie bei Ihrem Tierarzt, ob aus seiner Sicht etwas gegen die Abgabe Ihres Tiers in diesem Hause gibt.
  • Besuchen Sie die Tierpension im Vorfeld vor Ort. Achten Sie darauf, wie die Tiere dort leben. Haben Sie genügend Auslauf? Gibt es Zugang zu Freiflächen?
  • Lassen Sie sich den Sachkundenachweis (nach §11 TierSchG) der Tierpension zeigen. Er ist Pflicht und gibt über die Seriosität des Hauses Auskunft.

Egal, ob Sie Ihr Tier privat betreuen lassen oder von professionellen Tiersittern, ob bei Ihnen zu Hause oder in der fremden Unterkunft, halten Sie die Vereinbarungen schriftlich fest. So haben beide Seiten Klarheit, und mögliche Streitigkeiten werden vermieden. Hier finden Sie rechtliche Tipps von unserer Rechtsanwältin: Tierbetreuung – Was gilt es rechtlich zu beachten?

Das sollten Sie vor der Urlaubsbetreuung erledigen

Ist alles mit der Urlaubsbetreuung geklärt, sollten Sie auch Ihren tierischen Liebling auf die Urlaubszeit zu Hause vorbereiten, zum Beispiel:

  • Tier vom Tierarzt checken lassen, ob alles in Ordnung ist und ob alle notwendigen Impfungen noch gültig sind.
  • Die Krallen nochmals kürzen, das Fell bürsten etc.
  • Wichtige Kontaktdaten von Ihrer Urlaubsunterkunft hinterlassen, sowie die Daten des Tierarztes oder einer weiteren Ansprechperson, an die sich die Urlaubsbetreuung im Notfall wenden kann und natürlich Ihre Kontaktdaten.
  • Denken Sie in jedem Fall daran, dass Ihr Tier gechippt und bei TASSO registriert sein sollte. Im Falle des Entlaufens hat Ihre „Urlaubsvertretung“ so die besten Chancen, Ihren Vierbeiner wiederzufinden. Sind Ihre Kontaktdaten bei TASSO richtig? Diese können Sie jederzeit online aktualisieren.

Kann ich ohne mein Tier überhaupt in den Urlaub fahren?

Es ist für Tierhalter sicherlich nicht leicht, ihr tierisches Familienmitglied zurückzulassen, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist. Wichtig ist natürlich, dass das Tier in der Lage ist, alleine und bei anderen Menschen zu bleiben, vor allem wenn Sie einen Hund haben. Daher ist es auch unabdingbar, dass Hund oder Katze seinen Urlaubsbegleiter vorher kennenlernt, Vertrauen fasst und Sie vielleicht das „Alleinbleiben“ mit Ihren Tier vorher intensiver trainieren. Sonst kann der tierische Urlaub ohne Menschen Stress bedeuten und wird als „schlechte Erfahrung“ abgespeichert.



Trennungsstress bei Hunden

Wenn Hunde nicht alleine bleiben können
             

Wenn Hunde Angst davor haben, von ihrer Bezugsperson zuhause zurückgelassen zu werden, leiden sie unter sogenanntem Trennungsstress. Dieser kann je nach Hund unterschiedlich gezeigt werden, ist jedoch für den Hund stets mental und körperlich belastend. Um einem Hund mit Trennungsstress langfristig helfen zu können, ist es wichtig sich mit den Hintergründen der Thematik auseinanderzusetzen. 

Woher kommt Trennungsstress?

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Trennungsstress bei sozial gebundenen Tieren zum Normalverhalten gehört. Die meisten Menschen pflegen mit ihren Hunden enge soziale Bindungen. Es ist aus hündischer Perspektive normal, möglichst viel Zeit in der Nähe des Menschen verbringen zu wollen, denn dort gibt es soziale Ansprache, Sicherheit, Geborgenheit und Schutz. Je nach Alter, Genetik, Charakter, Sozialisierung, Vorerfahrung, Bedürfnissen und Lebensumständen empfinden Hunde unterschiedlich ausgeprägten Stress bei der Trennung von ihrer Bezugsperson. Manche Hunde zeigen keinen oder nur milden Stress und können sich nach kurzer Zeit selbst beschäftigen oder ruhen. Andere Hunde empfinden massiven Stress und versuchen ihre Menschen „zurückzurufen“. Dieses verzweifelte Bellen und Jaulen hat jedoch nur selten den gewünschten Effekt für den Hund und mündet häufig in Frustverhalten wie der Zerstörung von Kissen, Büchern und Einrichtungsgegenständen.

Das entspannte Alleinsein ist für Hunde kein Normalverhalten, sondern muss kleinschrittig trainiert werden. Wie kleinschrittig das Training ablaufen und wie lange es durchgeführt werden muss, ist individuell.

Woran erkenne ich Trennungsstress?

Die Anzeichen für Trennungsstress können sehr unterschiedlich aussehen. Häufige Verhaltensweisen von Hunden, die unter Trennungsangst leiden, sind:   

  • Vokalisation (Winseln, Bellen, Heulen)
  • Zerstörung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen
  • Unsauberkeit
  • Kratzen an Türen oder Fenstern
  • Unruhiges Auf- und Ablaufen
  • Selbstverletzendes Verhalten (Lecken, Knabbern und Beißen eigener Körperteile)

Der akute Stress kann auch zu körperlichen Reaktionen wie Appetitlosigkeit, Speicheln oder Durchfall und Erbrechen führen. Wenn ein Hund mit Trennungsstress immer wieder allein gelassen wird, kann der chronische Stresszustand gesundheitliche Probleme begünstigen. Hierunter fallen zum Beispiel Magen-Darm-Erkrankungen oder Hautkrankheiten.

Was kann ich bei Trennungsstress tun?

Ausgeprägter Trennungsstress bei Hunden ist eine ernstzunehmende Problematik. Da das Alleinbleiben von Hunden mit Trennungsstress zu Schmerzen, Leiden und Schäden des Hundes führt, ist dies gemäß §1 des Tierschutzgesetzes tierschutzwidrig. Die oft verbreiteten Mythen „Da gewöhnt der Hund sich dran“ oder „Da muss der Hund jetzt durch“ sind leider irreführend. Im Gegenteil, bei Hunden mit ausgeprägter Angst vor der Trennung von seiner Bezugsperson wird diese durch das wiederholte Auftreten der stressauslösenden Situation verstärkt. Der erste Schritt gegen die Angst sollte immer eine Anpassung des Alltags sein, sodass der Hund nicht mehr alleine sein muss. Das klingt für viele im ersten Moment nicht umsetzbar, ist aber eine wichtige Voraussetzung, um den Trennungsstress des Hundes langfristig zu reduzieren. Hier ist oft die Fremdbetreuung im eigenen Zuhause das Mittel der Wahl. Wenn dies gewährleistet ist, sollte im zweiten Schritt das Alleinbleiben mit trainerischer Unterstützung strukturiert und kleinschrittig trainiert oder bei massivem Trennungsstress eine Verhaltenstherapie begonnen werden. 

Kann ich die Entstehung von Trennungsstress verhindern?

Wenn ein Hund bei Ihnen einzieht, egal ob Welpe oder erwachsener Hund, sollten Sie in den ersten Monaten eine dauerhafte Betreuung des Hundes ermöglichen können. Nur so kann der Hund in Ruhe in seinem neuen Zuhause ankommen und ein Sicherheitsgefühl entwickeln, welches für ein entspanntes Alleinbleiben unabdinglich ist. Niemals, auch nicht in Ausnahmefällen, sollten Sie Ihren Hund unvorbereitet alleine lassen. Dies kann eine lebenslange Trennungsproblematik zur Folge haben. Für solche Fälle sollte, bis der Hund sicher und angstfrei alleine bleiben kann, immer eine Betreuungsmöglichkeit im näheren Umfeld vorhanden sein. Bei Welpen und Junghunden ist zu berücksichtigen, dass sie auch bei gutem Training nicht länger als zwei Stunden alleine bleiben sollten, da sie sich noch häufig lösen müssen. Zur Prävention von Trennungsstress gehört außerdem ein gut strukturiertes und kleinschrittiges Training. Wenn Sie unsicher sind, wie Sie dieses aufbauen können, empfiehlt sich die Beratung durch eine professionelle Hundeschule.

Besonders wichtig ist die Prävention von Trennungsstress bei Hunden, die geräuschempfindlich sind. Häufig geht eine Geräuschangst nämlich auch mit einer Trennungsproblematik einher. Dies sollte im Trainings- und Therapieplan unbedingt berücksichtig werden, denn einen nachhaltigen Trainingserfolg erzielt man nur bei Behebung beider Probleme. Eine genetische Prädisposition für eine Geräuschangst liegt bei einigen Hütehunde-Rassen, wie zum Beispiel dem Bearded Collie, vor. Ein gut durchdachtes Management (ruhiger Ort beim Alleinsein, ggfs. Gehörschutz, kein Alleinbleiben bei Bauarbeiten in der Umgebung, etc.) kann bei geräuschempfindlichen Hunden hilfreich sein, um die Entstehung von Trennungsstress zu vermeiden.

Was gilt es noch zu bedenken?  

  • Viele Hunde empfinden eine offene Transportbox, wenn sie an diese positiv und zwanglos herangeführt wurden, als eine persönliche Sicherheitszone. Dies kann von großem Vorteil für den Hund sein und ihm das Alleinbleiben erleichtern, vorausgesetzt er fühlt sich in der Box sicher und findet dort leicht zur Ruhe. Wird eine Box als Ruheort für den Hund eingeführt, darf diese nicht geschlossen werden, sondern sollte als offenes Rückzugsangebot dienen. Nach Tierschutz-Hundeverordnung §5 und §6 ist es nämlich tierschutzwidrig, Hunde in einer geschlossenen Box einzusperren (außer bei medizinischer Indikation oder zu Transportzwecken). Sollte der Hund in einem einzelnen Raum oder einer abgetrennten Raumeinheit alleine bleiben, müssen dem Hund nach Tierschutz-Hundeverordnung mindestens 6 qm Bodenfläche zur Verfügung stehen.
  • Getrocknete Kauartikel werden gerne gefüttert, um dem Hund die Trennungszeit zu erleichtern. Knochen, Ochsenziemer und Co. sind jedoch nicht für den unbeaufsichtigten Verzehr geeignet, da die Hunde sich hieran lebensgefährlich verschlucken können. Außerdem sollte eine Futterablenkung nie dazu dienen, sich vom Hund unbemerkt aus dem Haus zu schleichen. Das kann zu großer Unsicherheit und Frust beim Hund führen. Zudem kann die Futterbeschäftigung ein Warnsignal für den Hund werden, da er diese mit der plötzlichen Abwesenheit des Menschen verknüpft, wodurch er möglicherweise Kauartikel im Alltag nicht mehr entspannt verzehren kann.
  • Auch mit Hunden, die kein Problem mit der Trennung von ihren Bezugspersonen haben, sollte eine Routine für das Alleinbleiben aufgebaut werden. Dies kann ein Halstuch sein, das immer vor dem Alleinbleiben angezogen wird, eine bestimmte Musik oder ein anderes Signal. Nicht selten entsteht Trennungsstress im Laufe des Hundelebens aufgrund sich verändernder Lebensumstände oder nach langen gemeinsamen Zeiten wie Urlauben oder Homeoffice-Phasen. Hier ist es hilfreich, wenn der Hund eine gewisse Vorhersehbarkeit im Alltag hat und ein klares Signal für das Alleinbleiben kennt.
  • Auch Hunde, die keinen offensichtlichen Trennungsstress zeigen, können alleine leiden. Die Beobachtung über eine Kamera kann aufschlussreich sein, um subtilen Trennungsstress des Hundes zu erkennen. Kann der Hund sich alleine entspannen oder wechselt er beispielsweise immer wieder nervös die Liegeplätze? Auch Hunde mit nur milder Stresssymptomatik profitieren beim Alleinbleiben von Training und Unterstützung. Hier haben wir einige Tipps rund um das Trennungstraining für Sie zusammengestellt.

Fazit: Der Alltag mit einem Hund mit Trennungsstress kann für Mensch und Hund belastend und mit großen Einschränkungen verbunden sein. Um Trennungsstress zu verhindern, sollte vor dem Einzug eines Hundes gut überlegt werden, wie die Betreuung des Hundes in der Anfangszeit, und das können mehrere Monate sein, gewährleistet werden kann. Hat der Hund bereits eine Trennungsproblematik entwickelt, sollte diese ernst genommen werden, da der Hund mental und körperlich darunter leidet.  




Katzen müssen nicht ins Tierheim

Werdende Eltern und Katzenhalter stehen im Laufe der Schwangerschaft immer wieder vor der Frage, was mit ihrer Katze passieren soll: Schließlich müsse man überlegen, wohin das Tier, das die werdende Mutter eventuell mit Toxoplasmose infizieren könnte, umziehen könne. Es wird unterstellt, dass der Kontakt zum Schmusetiger prinzipiell eine Lebensbedrohung für das Ungeborene darstelle. „Leider werden aufgrund von Vorurteilen viele Katzen ins Tierheim abgegeben, wenn sich ein Baby ankündigt. Die Tierheime sind oft überfüllt." erklärt shelta-Leiterin Heike Engelhart.

TASSO e.V. erklärt, was zu beachten ist, damit keine Katze ihr Zuhause verlassen muss.

Nicht vom Katzenklo geht die größte Gefahr aus

Als Hauptargument für einen Auszug der Katze wird meist die Gefahr der Ansteckungsgefahr mit der Infektionskrankheit Toxoplasmose genannt. Studien belegen, dass die Hauptquelle des Erregers jedoch rohes beziehungsweise nicht durchgegartes Fleisch, wie Tartar, Steaks, Salami und Mettwurst ist. Auf den Verzehr hiervon sollten Schwangere unbedingt verzichten. Untersuchungen zufolge ist etwa jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens mit Toxoplasmose infiziert gewesen. Das Gute an der Sache: Hat die Frau einmal eine Infektion durchgestanden, bildet sie Antikörper und ist in der Regel vor weiteren Ansteckungen geschützt.

Prinzipiell sind schwangere Katzenhalterinnen gut beraten, wenn sie sich auf Toxoplasmose-Antikörper hin testen lassen. Zwar gehört dieser Bluttest nicht zur routinemäßigen Muttervorsorge, kann jedoch schnell klären, ob die Frau immun ist und somit kein Anlass zur besonderen Sorge besteht. Hat die Schwangere keine Antikörper im Blut, kann sie den Test in regelmäßigen Abständen wiederholen, um eine mögliche Infektion zeitnah zu erkennen und behandeln zu können. In jedem Fall gilt: Besprechen Sie das Thema ausführlich mit Ihrem Gynäkologen.

Hygiene im Umgang mit Katzen ist das A und O

Das Ansteckungsrisiko über den Kontakt zu Katzen ist weitaus geringer als durch den Kontakt und Verzehr mit Rohfleischprodukten. Dennoch müssen Katzenhalter wissen, dass Toxoplasmose-Erreger sich auch im Katzenkot befinden können. Hauptsächlich betroffen sind hiervon Freigänger, die den Parasiten beispielsweise über den Verzehr erlegter Mäuse zu sich nehmen und wieder ausscheiden. Wohnungskatzen sind wahrscheinlich keine Träger der Toxoplasmose, sofern sie nicht mit rohem Fleisch gefüttert werden.

Tipps für schwangere Katzenhalterinnen

Katzen müssen ihr Zuhause nicht verlassen, wenn sich Nachwuchs ankündigt. Wenn folgende Regeln beachtet werden, besteht in der Regel keine Gefahr der Infektion, selbst wenn das eigene Tier Träger der Toxoplasmose ist:

Der Tierarzt kann Katzen auf Toxoplasmose-Antikörper hin testen. Fällt der Test positiv aus, sollte durch eine Kotuntersuchung abgeklärt werden, ob die Katze Toxoplasmen ausscheidet. Auf jeden Fall ist besondere Vorsicht im Umgang mit dieser Katze geboten.

Nach jedem Kontakt mit der Katze sollten sich Schwangere gründlich die Hände waschen.

Schwangere sollten das Säubern der Katzentoilette jemand anderem überlassen. Steht niemand zur Verfügung, tragen sie grundsätzlich Einmalhandschuhe, die sie nach jedem Gebrauch wegwerfen. Anschließend gilt dennoch: Hände waschen.

Schwangere verzichten bei der Katzennahrung idealerweise auf rohes Fleisch.

Werdende Mütter vermeiden am Besten den Kontakt zu unbekannten oder kranken Katzen.

Diese Informationen werden von TASSO zur Verfügung gestellt und sind auf deren Internetseite nachzulesen.

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