TASSO-News

         

Trennungsstress bei Hunden

Wenn Hunde nicht alleine bleiben können
             

Wenn Hunde Angst davor haben, von ihrer Bezugsperson zuhause zurückgelassen zu werden, leiden sie unter sogenanntem Trennungsstress. Dieser kann je nach Hund unterschiedlich gezeigt werden, ist jedoch für den Hund stets mental und körperlich belastend. Um einem Hund mit Trennungsstress langfristig helfen zu können, ist es wichtig sich mit den Hintergründen der Thematik auseinanderzusetzen. 

Woher kommt Trennungsstress?

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Trennungsstress bei sozial gebundenen Tieren zum Normalverhalten gehört. Die meisten Menschen pflegen mit ihren Hunden enge soziale Bindungen. Es ist aus hündischer Perspektive normal, möglichst viel Zeit in der Nähe des Menschen verbringen zu wollen, denn dort gibt es soziale Ansprache, Sicherheit, Geborgenheit und Schutz. Je nach Alter, Genetik, Charakter, Sozialisierung, Vorerfahrung, Bedürfnissen und Lebensumständen empfinden Hunde unterschiedlich ausgeprägten Stress bei der Trennung von ihrer Bezugsperson. Manche Hunde zeigen keinen oder nur milden Stress und können sich nach kurzer Zeit selbst beschäftigen oder ruhen. Andere Hunde empfinden massiven Stress und versuchen ihre Menschen „zurückzurufen“. Dieses verzweifelte Bellen und Jaulen hat jedoch nur selten den gewünschten Effekt für den Hund und mündet häufig in Frustverhalten wie der Zerstörung von Kissen, Büchern und Einrichtungsgegenständen.

Das entspannte Alleinsein ist für Hunde kein Normalverhalten, sondern muss kleinschrittig trainiert werden. Wie kleinschrittig das Training ablaufen und wie lange es durchgeführt werden muss, ist individuell.

Woran erkenne ich Trennungsstress?

Die Anzeichen für Trennungsstress können sehr unterschiedlich aussehen. Häufige Verhaltensweisen von Hunden, die unter Trennungsangst leiden, sind:   

  • Vokalisation (Winseln, Bellen, Heulen)
  • Zerstörung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen
  • Unsauberkeit
  • Kratzen an Türen oder Fenstern
  • Unruhiges Auf- und Ablaufen
  • Selbstverletzendes Verhalten (Lecken, Knabbern und Beißen eigener Körperteile)

Der akute Stress kann auch zu körperlichen Reaktionen wie Appetitlosigkeit, Speicheln oder Durchfall und Erbrechen führen. Wenn ein Hund mit Trennungsstress immer wieder allein gelassen wird, kann der chronische Stresszustand gesundheitliche Probleme begünstigen. Hierunter fallen zum Beispiel Magen-Darm-Erkrankungen oder Hautkrankheiten.

Was kann ich bei Trennungsstress tun?

Ausgeprägter Trennungsstress bei Hunden ist eine ernstzunehmende Problematik. Da das Alleinbleiben von Hunden mit Trennungsstress zu Schmerzen, Leiden und Schäden des Hundes führt, ist dies gemäß §1 des Tierschutzgesetzes tierschutzwidrig. Die oft verbreiteten Mythen „Da gewöhnt der Hund sich dran“ oder „Da muss der Hund jetzt durch“ sind leider irreführend. Im Gegenteil, bei Hunden mit ausgeprägter Angst vor der Trennung von seiner Bezugsperson wird diese durch das wiederholte Auftreten der stressauslösenden Situation verstärkt. Der erste Schritt gegen die Angst sollte immer eine Anpassung des Alltags sein, sodass der Hund nicht mehr alleine sein muss. Das klingt für viele im ersten Moment nicht umsetzbar, ist aber eine wichtige Voraussetzung, um den Trennungsstress des Hundes langfristig zu reduzieren. Hier ist oft die Fremdbetreuung im eigenen Zuhause das Mittel der Wahl. Wenn dies gewährleistet ist, sollte im zweiten Schritt das Alleinbleiben mit trainerischer Unterstützung strukturiert und kleinschrittig trainiert oder bei massivem Trennungsstress eine Verhaltenstherapie begonnen werden. 

Kann ich die Entstehung von Trennungsstress verhindern?

Wenn ein Hund bei Ihnen einzieht, egal ob Welpe oder erwachsener Hund, sollten Sie in den ersten Monaten eine dauerhafte Betreuung des Hundes ermöglichen können. Nur so kann der Hund in Ruhe in seinem neuen Zuhause ankommen und ein Sicherheitsgefühl entwickeln, welches für ein entspanntes Alleinbleiben unabdinglich ist. Niemals, auch nicht in Ausnahmefällen, sollten Sie Ihren Hund unvorbereitet alleine lassen. Dies kann eine lebenslange Trennungsproblematik zur Folge haben. Für solche Fälle sollte, bis der Hund sicher und angstfrei alleine bleiben kann, immer eine Betreuungsmöglichkeit im näheren Umfeld vorhanden sein. Bei Welpen und Junghunden ist zu berücksichtigen, dass sie auch bei gutem Training nicht länger als zwei Stunden alleine bleiben sollten, da sie sich noch häufig lösen müssen. Zur Prävention von Trennungsstress gehört außerdem ein gut strukturiertes und kleinschrittiges Training. Wenn Sie unsicher sind, wie Sie dieses aufbauen können, empfiehlt sich die Beratung durch eine professionelle Hundeschule.

Besonders wichtig ist die Prävention von Trennungsstress bei Hunden, die geräuschempfindlich sind. Häufig geht eine Geräuschangst nämlich auch mit einer Trennungsproblematik einher. Dies sollte im Trainings- und Therapieplan unbedingt berücksichtig werden, denn einen nachhaltigen Trainingserfolg erzielt man nur bei Behebung beider Probleme. Eine genetische Prädisposition für eine Geräuschangst liegt bei einigen Hütehunde-Rassen, wie zum Beispiel dem Bearded Collie, vor. Ein gut durchdachtes Management (ruhiger Ort beim Alleinsein, ggfs. Gehörschutz, kein Alleinbleiben bei Bauarbeiten in der Umgebung, etc.) kann bei geräuschempfindlichen Hunden hilfreich sein, um die Entstehung von Trennungsstress zu vermeiden.

Was gilt es noch zu bedenken?  

  • Viele Hunde empfinden eine offene Transportbox, wenn sie an diese positiv und zwanglos herangeführt wurden, als eine persönliche Sicherheitszone. Dies kann von großem Vorteil für den Hund sein und ihm das Alleinbleiben erleichtern, vorausgesetzt er fühlt sich in der Box sicher und findet dort leicht zur Ruhe. Wird eine Box als Ruheort für den Hund eingeführt, darf diese nicht geschlossen werden, sondern sollte als offenes Rückzugsangebot dienen. Nach Tierschutz-Hundeverordnung §5 und §6 ist es nämlich tierschutzwidrig, Hunde in einer geschlossenen Box einzusperren (außer bei medizinischer Indikation oder zu Transportzwecken). Sollte der Hund in einem einzelnen Raum oder einer abgetrennten Raumeinheit alleine bleiben, müssen dem Hund nach Tierschutz-Hundeverordnung mindestens 6 qm Bodenfläche zur Verfügung stehen.
  • Getrocknete Kauartikel werden gerne gefüttert, um dem Hund die Trennungszeit zu erleichtern. Knochen, Ochsenziemer und Co. sind jedoch nicht für den unbeaufsichtigten Verzehr geeignet, da die Hunde sich hieran lebensgefährlich verschlucken können. Außerdem sollte eine Futterablenkung nie dazu dienen, sich vom Hund unbemerkt aus dem Haus zu schleichen. Das kann zu großer Unsicherheit und Frust beim Hund führen. Zudem kann die Futterbeschäftigung ein Warnsignal für den Hund werden, da er diese mit der plötzlichen Abwesenheit des Menschen verknüpft, wodurch er möglicherweise Kauartikel im Alltag nicht mehr entspannt verzehren kann.
  • Auch mit Hunden, die kein Problem mit der Trennung von ihren Bezugspersonen haben, sollte eine Routine für das Alleinbleiben aufgebaut werden. Dies kann ein Halstuch sein, das immer vor dem Alleinbleiben angezogen wird, eine bestimmte Musik oder ein anderes Signal. Nicht selten entsteht Trennungsstress im Laufe des Hundelebens aufgrund sich verändernder Lebensumstände oder nach langen gemeinsamen Zeiten wie Urlauben oder Homeoffice-Phasen. Hier ist es hilfreich, wenn der Hund eine gewisse Vorhersehbarkeit im Alltag hat und ein klares Signal für das Alleinbleiben kennt.
  • Auch Hunde, die keinen offensichtlichen Trennungsstress zeigen, können alleine leiden. Die Beobachtung über eine Kamera kann aufschlussreich sein, um subtilen Trennungsstress des Hundes zu erkennen. Kann der Hund sich alleine entspannen oder wechselt er beispielsweise immer wieder nervös die Liegeplätze? Auch Hunde mit nur milder Stresssymptomatik profitieren beim Alleinbleiben von Training und Unterstützung. Hier haben wir einige Tipps rund um das Trennungstraining für Sie zusammengestellt.

Fazit: Der Alltag mit einem Hund mit Trennungsstress kann für Mensch und Hund belastend und mit großen Einschränkungen verbunden sein. Um Trennungsstress zu verhindern, sollte vor dem Einzug eines Hundes gut überlegt werden, wie die Betreuung des Hundes in der Anfangszeit, und das können mehrere Monate sein, gewährleistet werden kann. Hat der Hund bereits eine Trennungsproblematik entwickelt, sollte diese ernst genommen werden, da der Hund mental und körperlich darunter leidet.  


Tipps und Hinweise für eine sichere Weihnachtszeit             

Für viele Familien ist Weihnachten etwas Besonderes. Es wird gemeinsam gekocht und weihnachtlich geschmückt. Überall leuchtet und glitzert es. Neugierige Katzen wollen das  genauer unter die Lupe nehmen, denn es gibt überall etwas Spannendes zu entdecken. Doch das kann für unsere Stubentiger gefährlich werden.

Wir haben für Sie einige Tipps und Hinweise für eine sichere Weihnachtszeit mit Katze zusammengestellt, und machen darauf aufmerksam, welche möglichen Gefahren an Weihnachten für Katzen lauern können.

Zuhause feiern oder unterwegs

Die meisten Menschen verbringen die Weihnachtsfeiertage mit Familie und Freunden. Die eigene Katze in ein fremdes Revier mitzunehmen, bedeutet für das Tier oft großen Stress. Daher bleiben Katzen in der Regel über die Feiertage alleine zu Hause. Wenn Sie das Weihnachtsfest nicht in Ihren eigenen vier Wänden verbringen und Ihr Vierbeiner zurückbleiben muss, sollten Sie sich rechtzeitig um eine gute Versorgung kümmern. Fragen Sie vertraute Personen, ob sie sich über die Weihnachtsfeiertage Ihren Stubentiger betreuen können. Falls Sie keinen liebevollen Katzensitter haben, können Sie auch die Katzenpension Ihrer Wahl fragen, ob Sie Ihr Tier dort unterbringen können.

Vermeiden Sie Weihnachtsstress für Ihre Katze

Einige Katzen lieben das Tohuwabohu zur Adventszeit, für andere ist es wiederum purer Stress. Für diese Samtpfoten ist es wichtig, dass Sie ihnen viel Ruhe und Geborgenheit gönnen. Die Tiere können nämlich nicht nachvollziehen, warum auf einmal fremde Gerüche in der Luft liegen, bunte Dekorationen leuchten und fremde Menschen im Haus sind.

Bieten Sie Ihrer Katze einen Rückzugsort:
Richten Sie Ihrer Katzen einen Ort ein, an denen sie sich zurückziehen kann, wenn ihr der Weihnachtsstress zu viel wird. Stellen Sie dafür das Lieblingskörbchen, Kratzbaum oder Höhle mit etwas Wasser, Futter und einem Lieblingsspielzeug in einen separaten Raum. Wichtig ist es dabei, dass die Tür zum Raum nicht verschlossen wird. Ihre Katze sollte selbst entscheiden können, wann sie zur Ruhe kommen und wann sie am Geschehen wieder teilhaben möchte.

Gönnen Sie Ihrer Katze viel Ruhe:
Falls Sie eine scheue Katze haben, die an Besucher nicht gewöhnt ist, bitten Sie Ihre Freunde und Familie darum, Ihren Stubentiger größtenteils zu ignorieren und ihn nicht zu streicheln, wenn er das nicht möchte. Falls Ihre Katze Aufmerksamkeit sucht, wird sie von alleine auf Ihre Gäste zugehen.
 

Unbenannt-1.png Katzen sind keine Weihnachtsgeschenke Unbenannt-1.png

Noch ein Hinweis, der vielen Tierhaltern zwar bereits bewusst ist, den sie aber gerne an andere Menschen weitergeben sollten:  Tiere werden gerne zu Weihnachten verschenkt. Katzen sind aber keine Geschenke. Sie sind Lebewesen, Familienmitglieder, Freunde und treue Begleiter, aber keine „Sachen“, die einfach unabgestimmt verschenkt werden sollten. Ein Tier aufzunehmen, ist eine Entscheidung, die gut durchdacht und mit allen Betroffenen gemeinsam diskutiert werden sollte. Die Feiertage sind jedoch eine gute Gelegenheit, um eine mögliche Adoption einer Katze, mit der Familie zu besprechen und Vorkehrungen für das tierische Familienmitglied zu treffen.


Gefahren unter dem Weihnachtsbaum

Ein großer, grüner echter Weihnachtsbaum gehört in den meisten Wohnzimmern einfach dazu. Allerdings wollen viele Katzen diesen Baum gerne als Spiel- und Kratzbaum einnehmen. Doch hier lauern einige Gefahren auf Ihren Stubentiger.

Sichern Sie Ihren Weihnachtsbaum:
Schnell ist es passiert. Ihre Katze hat den wackligen, ungesicherten Baum erklommen und er ist umgefallen. Damit das nicht passiert, es ist wichtig, dass der Baum an einem sicheren Ort steht und er mit einem stabilen und schweren Ständer fixiert ist. Zusätzlich sollten Sie den Weihnachtsbaum mit einer Schnur absichern.

Tipp: Lassen Sie Ihre Katze nicht unbeaufsichtigt mit dem Weihnachtsbaum.

Diesen Weihnachtsbaumschmuck sollten Sie vermeiden:
Was wäre ein Baum ohne Weihnachtskugeln und/oder Lametta? Für viele Menschen nur halb so schön. Funkelnde Dinge finden aber auch Samtpfoten besonders interessant. Fällt eine Kugel mal runter und zerbricht, können Scherben Schnittwunden im Maul verursachen und beim Verschlucken Verletzungen im Magen-Darm-Trakt hervorrufen. Aber auch an den Pfoten kann sich das Tier verletzen. Auch das auf den ersten Blick harmlose Lametta kann zu Problemen im Darm führen, wenn Ihre Katze diese beim Spielen verschluckt. Greifen Sie daher lieber zu ebenfalls schönen Alternativen wie Kunststoffkugeln, Strohsternen und Holzaufhänger.

Vorsicht bei Lichterketten:
Hängen Sie Lichterketten so auf, dass sich Ihre Katze darin nicht verheddern und strangulieren kann. Gerade Katzenkinder sehen die bunten Lichter als Spielzeug an. Seien Sie zudem vorsichtig mit Lichterketten. Wenn das Tier an den Lichterketten knabbert, kann es einen elektrischen Schlag bekommen, der im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein kann.

Entsorgen Sie die Tannennadeln auf dem Boden:
Tannennadel können bei Verzehr giftig für Ihren Stubentiger sein und Verletzungen im Mund- und Magenbereich verursachen. Entfernen Sie deshalb regelmäßig die Tannennadeln auf dem Boden.

Unterschätzte Gefahren in der Adventszeit für Katzen

Brennende Kerzen:
Es gehört zur weihnachtlichen Tradition, sich abends eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen und auf dem Adventskranz echte Kerzen zu entzünden Ja, wenn nur das flackernde Licht viele Katzen nicht zum Spielen animieren würde. Hat man mal eine Sekunde nicht aufgepasst, sind Pfote, Fell oder Schnurrhaare schnell angebrannt. Auch für Kinder sind offene Kerzen eine Gefahrenquelle. Daher sollten Sie Kerzen nie unbeobachtet lassen und am besten in einem Haushalt mit Katze und Kind auf Alternativen wie LED-Kerzen zurückgreifen.  

Duftöle und Sprühschnee:
Sie riechen angenehm und zaubern eine wohlige Stimmung: Duftöle. Oft sind diese aber ziemlich intensiv und haben chemische Inhaltsstoffe, die die Nase von Tieren reizen kann. Ebenso besteht die Gefahr, dass vor allem Katzen diese mal ablecken. Auch sogenannte Schneesprays können giftig sein.

Geschenkbänder: 
Achten Sie darauf, dass Ihre Katze beim Ein- und Auspacken kein Geschenkband ergattert. Die Gefahr ist groß, dass sich Ihr Tier beim Spielen damit stranguliert.

Vorsicht bei Weihnachtsschokolade & Co.:
Hin und wieder versuchen Katzen ein Stück Schokolade zu stibitzen. Das klingt im ersten Moment ganz lustig, doch Schokolade kann eine echte Gefahr darstellen. Also passen Sie unbedingt auf, dass Ihr Stubentiger nichts davon isst. 

Auch andere Naschereien, wie zum Beispiel Weihnachtsplätzchen, Weihnachtsbraten oder auch Zimtstangen, Lebkuchen und Rosinen* sollten nicht (offen) liegen gelassen werden. Hier besteht die Gefahr einer Vergiftung.

Vermeiden Sie giftige Pflanzen an Weihnachten:
Der Weihnachtsstern gehört zur traditionellen Weihnachtsdekoration einfach dazu. Doch auch dieser kann gefährlich werden, wenn Ihre Katze daran knabbert. Kaut Ihr Tier gerne mal Pflanzen an, sollten Sie am besten darauf verzichten oder den Weihnachtsstern unerreichbar platzieren. Ebenso gilt es für den Adventskranz, wenn dieser aus Nadeln etc. besteht. Auch diese Pflanzen gelten als tiergiftige Pflanzen: Christrosen, Mistelzweige, Stechpalme, Rittersterne und Wacholder*.

Verhält sich Ihre Katze plötzlich anders und haben Sie den Verdacht, dass sich Ihr Tier verletzt oder etwas Falsches gegessen hat? Dann sollten Sie einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen.   

*Keine Garantie auf Vollständigkeit der Liste

              

Das harte Geschäft mit niedlichen Rassehunden

           

Der illegale Welpenhandel ist ein hartes und leidvolles Geschäft. Die Hundewelpen werden unter tierschutzwidrigen Bedingungen, meist in Osteuropa, gezüchtet, illegal importiert und an unwissende Käufer übergeben. 

Wir haben unsere Tierschutz-Experten Heike Weber und Mike Ruckelshaus gefragt, wie der illegale Welpenhandel eingedämmt werden kann und was eigentlich mit den Rassewelpen passiert, wenn sie beim illegalen Transport entdeckt und beschlagnahmt werden.

TASSO: Warum gibt es den illegalen Welpenhandel und warum boomt er seit Jahren?

Mike Ruckelshaus (MR): Die Gewinne aus dem illegalen Welpenhandel sind astronomisch, das Risiko, geschnappt zu werden, ist für die Welpendealer dagegen verschwindend gering. Harte Strafen oder restriktive Sanktionen müssen die Täter ebenfalls nicht befürchten. Gleichzeitig wird die Nachfrage durch Menschen befeuert, die ihre „Geiz ist geil-Mentalität“ auch auf den Kauf eines vierbeinigen Freundes projizieren, trotz aller Warnungen und Aufklärungsarbeit seitens der Tierschutzverbände.

Heike Weber (HW): Ja, genau. Es ist immer mehr zu beobachten, dass Tiere als „Impulskäufe“ angeschafft werden, sprich: die Interessenten möchten keine lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder Kennenlernphasen durchlaufen, bevor ein Tier bei ihnen einziehen kann. „Es muss ein Tier her und zwar sofort“ ist auch oft der Grund, auf dubiose Anzeigen zu reagieren, was natürlich den Handel immer weiter befeuert.


Warum ist der illegale Welpenhandel ein Problem  für die Tiere, für den Halter und für den Tierschutz? Und wie tragen Online-Plattformen  dazu bei?  

MR: Die Welpen sind meist ungeimpft und krank und werden viel zu früh der Mutter entrissen, was Auswirkungen auf das Immunsystem und Defizite in der Sozialisierung zur Folge hat. Viele Welpen sterben qualvoll an Infektionskrankheiten, wie Staupe oder Parvovirose. Für die Käufer hat dies in der Regel Tierarztkosten in vierstelliger Höhe zur Folge.

Die Elterntiere werden in den Herkunftsländern unter tierschutzwidrigsten Bedingungen in schäbigen, dunklen Verschlägen gehalten, die Hündinnen als Gebärmaschinen missbraucht und erhalten weder Impfungen oder tiermedizinische Versorgung noch ausreichend und artgemäßes Futter. Hier zählt nur der größtmögliche Profit. Darüber hinaus besteht durch den illegalen Welpenhandel die Gefahr der Einschleppung der Tollwut nach Deutschland.

Online-Plattformen bieten den Welpendealern die Möglichkeit, anonym ihre Welpen anzubieten, ohne dass Name und Adresse des Anbieters verifiziert werden. Daher fordern wir ein Verbot des Online-Handels mit Wirbeltieren.

HW: Für den Tierschutz bringt der Welpenhandel auch große Probleme. In meiner aktiven Zeit im Tierheim haben mein Team und ich etliche Tiere aus illegalen Transporten aufgenommen, gepflegt und vermittelt, teilweise 92 Welpen auf einen Schlag, was ein Kraftakt ist – personell wie finanziell – den Tierheime so eigentlich nicht tragen können. Nicht selten waren die Tiere so krank, dass sie uns trotz intensivmedizinischer Behandlung unter den Händen weggestorben sind.

Selbst wenn die Welpen den Transport, die Zeit im Tierheim oder die Anfangszeit bei neuen Tierhaltern weitestgehend unbeschadet überstehen sollten, darf man niemals das Leid der Muttertiere vergessen. Diese verbringen ihr gesamtes meist sehr kurzes Leben als Gebärmaschinen unter widrigsten Bedingungen. Der Welpenhandel ist rein auf Profit ausgelegt und das Tierleben an sich ist den Händlern nichts wert. Solange die Nachfrage anhält, wird „nachproduziert“.


Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein Welpe nach Deutschland überhaupt einreisen darf? 

MR: Welpen, die aus dem Ausland nach Deutschland verbracht werden, müssen über einen gültigen Tollwut-Impfschutz verfügen. Da eine Tollwutimpfung erst im Alter von 12 Wochen erfolgen kann und es 3 Wochen dauert, bis die Impfung wirksam ist, dürfen Welpen erst mit Ablauf der 15. Lebenswoche nach Deutschland eingeführt werden. Welpen, die jünger sind und hier angeboten werden, wurden illegal nach Deutschland verbracht. Darüber hinaus benötigen Händler, die Welpen aus dem Ausland nach Deutschland verbringen eine Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz.


Und wie kann der illegale Handel gestoppt werden?

MR: Eine wirksame Maßnahme zur Eindämmung des Welpenhandels, ist die Einführung einer Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde. Die Bundesregierung hat diese Pflicht im Koalitionsvertrag vorgesehen. Ferner plant die Bundesregierung Restriktionen beim Onlinehandel mit Wirbeltieren. So soll zum Beispiel eine Verifizierung der Anbieter eingeführt werden. Die Frage ist allerdings ob und wann diese Gesetzesvorhaben in Kraft treten werden.

HW: Ich denke ein guter erster Schritt wäre mit mehr Kontrollen und konsequenteren und härteren Strafen bei gestoppten Transporten getan. Die Händler kommen meist mit einer geringen Geldstrafe davon – wenn sie überhaupt belangt werden. Die Strafen sind aber in der Regel so niedrig angesetzt, dass die Händler diese bereits einkalkulieren und mit der nächsten Fuhre Welpen meist wieder ausgleichen können.


Es gibt immer wieder Meldungen über beschlagnahmte Welpen. Doch was passiert mit diesen Tieren danach? Heike, welche Erfahrungen hast du während deiner Zeit im Tierheim gemacht?

HW: Mein Team und ich haben während meiner aktiven Zeit im Tierheim etliche Welpen aus sichergestellten Transporten aufgenommen. Das Prozedere läuft immer sehr ähnlich ab: Meist wird ein Transport auf der Autobahn von der Polizei gestoppt und dann muss alles ganz schnell gehen. Die Tiere müssen noch vor Ort begutachtet werden, die Sicherstellung kann nur von Amtswegen erfolgen, das heißt, es muss ein Verstoß gegen geltende Gesetze festgestellt werden. Die sichergestellten Tiere müssen dann in einem Tierheim untergebracht werden und wegen des unbekannten Krankheitsstatus zunächst in Quarantäne. Da die Tiere meist in der sogenannten Immunologischen Lücke transportiert werden – sprich das Immunsystem erhält keine Antikörper mehr durch die Muttermilch und ist noch nicht durch eine Impfung geschützt – sind die Tiere besonders krankheitsanfällig. Es gilt, einen stabilen Keimstatus (also eine gleichbleibende Umgebung) für die Tiere zu schaffen, bis das Immunsystem stabil genug ist, auf Keime aus der Umwelt adäquat zu reagieren beziehungsweise bis die Tiere einen Impfschutz haben. Dies erfordert oberste Hygienemaßnahmen im Tierheim. Bei uns wurden die Tiere gleich nach Ankunft untersucht, um Alter und Gesundheitsstatus festzuhalten. Die Versorgung und Behandlung dieser Welpen ist oft genug ein Wettlauf mit der Zeit. Wir haben etliche Welpen verloren, was für uns jedes Mal sehr schmerzlich war. Was man bei all dem Kampf nie vergessen darf: die Welpen sind zwar sichergestellt, gehören aber rein rechtlich immer noch dem entsprechenden Welpenhändler. Meine Erfahrung ist, dass die Händler in der Regel nicht freiwillig auf ihre „Ware“ verzichten und meist auf Herausgabe der Tiere klagen. Gewinnt der Händler, müssen die Tiere tatsächlich zurückgegeben werden, sobald sie gesundheitlich stabil und transportfähig sind. Der Händler muss alle im Tierheim entstandenen Kosten begleichen. Verliert der Händler, verbleiben die Tiere im Tierheim und können von dort aus je nach Gesundheitszustand auf die Suche nach einem Zuhause gehen.


Und wie groß sind die Chancen, dass die Welpen ein passendes Zuhause finden bzw. gibt es genügend Interessenten?

HW: Die Nachfrage nach Rassewelpen im Tierheim ist enorm groß und bei unseren aufgenommenen Welpentransporten stand das Telefon ab Tag eins nicht mehr still. Ich möchte hier auch eine Lanze für alle Kollegen im Tierheim brechen: dieser Ansturm kann nicht bewältigt werden! In so einer Ausnahmesituation heißt es „Alle Mann an Deck!“ und die Versorgung der Tiere steht an erster Stelle. Die Vermittlung in ein neues Zuhause erfolgt dann nach einem notwendigen Auswahlverfahren, denn künftige Tierhalter müssen sich immer ihrer Verantwortung bewusst sein – besonders aber, wenn ihr Welpe nicht den besten Start ins Leben hat und man noch nicht alle gesundheitlichen Defizite bei der Vermittlung voraussehen kann. Wir haben „Gott sei Dank“ für alle unsere Welpen jeweils ein gutes Zuhause gefunden und mit einigen neuen Haltern stehe ich heute noch in Kontakt.


Was sollten Halter tun, wenn sie vermuten, einen illegalen Welpen adoptiert zu haben? 

MR: In jedem Fall sollte der Welpe einem Tierarzt vorgestellt werden. Bei einem ungeklärten Impfstatus gegen Tollwut müssen Käufer damit rechnen, dass eine Quarantäne für das Tier angeordnet wird. Die Kosten hierfür hat dann der Käufer zu tragen. Weiter ist es möglich, dass der Welpe durch die zu frühe Wegnahme von der Mutter und den Wurfgeschwistern nur unzulänglich sozialisiert wurde und sich dadurch Probleme oder gar Verhaltensauffälligkeiten, spätestens in der juvenilen Phase, zeigen. Der Besuch einer Hundeschule ist in jedem Fall anzuraten.

HW: Auch ich würde dazu raten, dass der erste Gang der neuen Hundebesitzer zum Tierarzt sein sollte. Neben der Tollwutimpfung werden die Tiere dort noch auf Endo- und Ektoparasiten untersucht und behandelt. Ebenso kommt es sehr häufig vor, dass Tiere „fitgespritzt“ werden. Diese Vitamindepots halten für einige Tage an und der eigentliche Gesundheitsstatus zeigt sich erst bei nachlassender Wirkung. Darauf sollte man vorbereitet sein bzw. dem sollte man frühzeitig entgegenwirken.


Was sollten künftige Hundehalter tun, wenn sie unbedingt einen Rassewelpen haben möchten?

MR: Hände weg vom Online-Handel! Man findet bzw. kauft seinen zukünftigen besten Freund nicht mit drei Klicks im Internet! Der erste Weg bei der Anschaffung eines Hundes sollte immer ins Tierheim führen. Auch hier warten Rassehunde und Welpen auf ein verantwortungsvolles Zuhause. Gerade jetzt, bei den horrend steigenden Energie-, Tierarzt- und Futterkosten und der Überfüllung vieler Tierheime durch die vermehrte Abgabe von Hunden, die während der Corona-Krise unüberlegt angeschafft wurden, benötigen unsere Tierheime jegliche Unterstützung und Entlastung.

HW: Natürlich raten wir als Tierschützer immer dazu, dass der erste Weg bei der Suche nach einem tierischen Begleiter ins nächste Tierheim führen sollte. Doch wenn sich zukünftige Besitzer für eine bestimmte Rasse oder auch ganz generell aus verschiedenen Gründen für ein Tier vom Züchter entschieden haben, ist meine Empfehlung immer, auf Seriosität zu achten und auf keinen Fall auf Online-Handel reinzufallen. Ein seriöser Züchter hat in der Regel einen Wurf pro Mutterhündin pro Jahr. Die Würfe werden rechtzeitig ausgeschrieben bzw. bekannt gegeben. Die Auswahl der Interessenten erfolgt persönlich und nach individuellen Kriterien. Hund und Halter müssen in jeder Hinsicht zusammenpassen. Die Welpen können und sollten vor dem Auszug mehrmals besucht werden und die Tiere werden sowohl im Familienverbund als auch mit der Mutterhündin erlebt. Selbstverständlich sind die Tiere bei Auszug alt genug, gechipt, geimpft und entwurmt. Der Züchter hält sicherlich auch nach dem Auszug der Tiere gerne Kontakt mit den neuen Haltern, um Fragen zu beantworten und sicherzugehen, dass es dem Welpen in seinem neuen Zuhause gut geht.



Katzen müssen nicht ins Tierheim

Werdende Eltern und Katzenhalter stehen im Laufe der Schwangerschaft immer wieder vor der Frage, was mit ihrer Katze passieren soll: Schließlich müsse man überlegen, wohin das Tier, das die werdende Mutter eventuell mit Toxoplasmose infizieren könnte, umziehen könne. Es wird unterstellt, dass der Kontakt zum Schmusetiger prinzipiell eine Lebensbedrohung für das Ungeborene darstelle. „Leider werden aufgrund von Vorurteilen viele Katzen ins Tierheim abgegeben, wenn sich ein Baby ankündigt. Die Tierheime sind oft überfüllt." erklärt shelta-Leiterin Heike Engelhart.

TASSO e.V. erklärt, was zu beachten ist, damit keine Katze ihr Zuhause verlassen muss.

Nicht vom Katzenklo geht die größte Gefahr aus

Als Hauptargument für einen Auszug der Katze wird meist die Gefahr der Ansteckungsgefahr mit der Infektionskrankheit Toxoplasmose genannt. Studien belegen, dass die Hauptquelle des Erregers jedoch rohes beziehungsweise nicht durchgegartes Fleisch, wie Tartar, Steaks, Salami und Mettwurst ist. Auf den Verzehr hiervon sollten Schwangere unbedingt verzichten. Untersuchungen zufolge ist etwa jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens mit Toxoplasmose infiziert gewesen. Das Gute an der Sache: Hat die Frau einmal eine Infektion durchgestanden, bildet sie Antikörper und ist in der Regel vor weiteren Ansteckungen geschützt.

Prinzipiell sind schwangere Katzenhalterinnen gut beraten, wenn sie sich auf Toxoplasmose-Antikörper hin testen lassen. Zwar gehört dieser Bluttest nicht zur routinemäßigen Muttervorsorge, kann jedoch schnell klären, ob die Frau immun ist und somit kein Anlass zur besonderen Sorge besteht. Hat die Schwangere keine Antikörper im Blut, kann sie den Test in regelmäßigen Abständen wiederholen, um eine mögliche Infektion zeitnah zu erkennen und behandeln zu können. In jedem Fall gilt: Besprechen Sie das Thema ausführlich mit Ihrem Gynäkologen.

Hygiene im Umgang mit Katzen ist das A und O

Das Ansteckungsrisiko über den Kontakt zu Katzen ist weitaus geringer als durch den Kontakt und Verzehr mit Rohfleischprodukten. Dennoch müssen Katzenhalter wissen, dass Toxoplasmose-Erreger sich auch im Katzenkot befinden können. Hauptsächlich betroffen sind hiervon Freigänger, die den Parasiten beispielsweise über den Verzehr erlegter Mäuse zu sich nehmen und wieder ausscheiden. Wohnungskatzen sind wahrscheinlich keine Träger der Toxoplasmose, sofern sie nicht mit rohem Fleisch gefüttert werden.

Tipps für schwangere Katzenhalterinnen

Katzen müssen ihr Zuhause nicht verlassen, wenn sich Nachwuchs ankündigt. Wenn folgende Regeln beachtet werden, besteht in der Regel keine Gefahr der Infektion, selbst wenn das eigene Tier Träger der Toxoplasmose ist:

Der Tierarzt kann Katzen auf Toxoplasmose-Antikörper hin testen. Fällt der Test positiv aus, sollte durch eine Kotuntersuchung abgeklärt werden, ob die Katze Toxoplasmen ausscheidet. Auf jeden Fall ist besondere Vorsicht im Umgang mit dieser Katze geboten.

Nach jedem Kontakt mit der Katze sollten sich Schwangere gründlich die Hände waschen.

Schwangere sollten das Säubern der Katzentoilette jemand anderem überlassen. Steht niemand zur Verfügung, tragen sie grundsätzlich Einmalhandschuhe, die sie nach jedem Gebrauch wegwerfen. Anschließend gilt dennoch: Hände waschen.

Schwangere verzichten bei der Katzennahrung idealerweise auf rohes Fleisch.

Werdende Mütter vermeiden am Besten den Kontakt zu unbekannten oder kranken Katzen.

Diese Informationen werden von TASSO zur Verfügung gestellt und sind auf deren Internetseite nachzulesen.

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