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Hunde und Katzen auf Silvesterlärm vorbereiten

              

Management, richtiger Beistand und frühzeitiges Training              

                  

Silvester ist jedes Jahr aufs Neue eine große Herausforderung für unsere Heimtiere. Viele von ihnen durchleben panische Stunden oder sogar Tage. Wir Tierhalterinnen und Tierhalter wollen ihnen diese Zeit so stressfrei wie möglich gestalten, aber nicht immer haben wir die Möglichkeit, dem Lärm zu entgehen. Besonders mit Katzen ist ein Verreisen oder Wegfahren nicht so einfach möglich.

Wir haben daher Lisa Borchard, Referentin Tierschutz bei TASSO und Tierärztin mit dem Schwerpunkt Tierverhalten, um einige Tipps für die schlimmste Nacht des Jahres gebeten. Mit diesen Ansätzen können Sie Ihrem Vierbeiner beim Silvesterkrach helfen.

Management und Beistand 

Hunde und Katzen lieben Normalität. Sie sind große Fans von Routinen. Genau diese geraten jedoch an Silvester durcheinander. Das passiert oft sogar schon in den Tagen vorher, da wir Menschen durch die Feiertage häufig unterwegs sind oder viel Besuch haben. An Silvester hilft es Tieren daher, wenn wir möglichst viel Normalität in den Tag bringen. In der Zeit rund um Silvester ist außerdem unser Management gefragt. Das beginnt damit, Freigängerkatzen frühzeitig nicht mehr rauszulassen, reicht über die gute Absicherung von Hunden auf Spaziergängen bis zum individuellen Beistand in der Silvesternacht selbst. Detaillierte Silvester-Tipps für Hund, Katze und kleine Heimtiere haben wir hier zusammengestellt.

Aktive Hilfe für Hunde und Katzen in der Silvesternacht 
Was unseren Tieren in der Silvesternacht helfen kann, ist sehr individuell. Pauschal kann man da nur eines sicher sagen: Kein Heimtier sollte an Silvester alleine zu Hause bleiben. Auch wenn das Tier kein Problem mit Geräuschen hat, es kann doch immer mal etwas passieren, dass das Tier erschreckt oder verunsichert. Das bedeutet aber nicht, dass jedes Tier die ganze Zeit jemanden eng an seiner Seite haben will. Wie viel sozialen Beistand die Tiere wirklich möchten, ist sehr unterschiedlich. Wichtig ist es, dass wir uns anbieten. Uns also nicht aufdrängen, aber da sind. Dass wir eine normale Atmosphäre schaffen, in der wir ein Buch lesen, Musik hören oder fernsehen. Wenn das Tier dann Kontakt sucht, sollte es diesen Kontakt auch bekommen. Zum Beispiel durch entspanntes Streicheln.

Die Entscheidung, wie eng der Kontakt ist, sollte dabei dem jeweiligen Tier überlassen werden. Wir Halter:innen haben da meist schon ein gutes Bauchgefühl und eine gute Beziehung zum Vierbeiner, sodass wir wissen, ob unser Tier nur in der Nähe liegen oder intensiv durchgekrault werden möchte. Unsere Tiere senden jedoch oft auch subtile Signale, auf die wir achten können. Weiterhin kann man sich aber auch immer wieder mal versichern, ob das Tier noch gestreichelt werden möchte, indem das Streicheln kurz unterbrochen wird. Fordern Hunde oder Katzen durch Blicke, auffordernde Pfoten oder ein Stupsen wieder Kontakt ein, geht es weiter. Drehen sie sich weg, sollten wir das ebenfalls akzeptieren.

Es gibt jedoch auch Tiere, die sich lieber an einen aus ihrer Sicht sicheren Ort zurückziehen. Zum Beispiel ins Schlaf- oder Badezimmer. Auch dann ist es wichtig, dass wir ihnen zeigen, dass wir da sind. Wir sollten also die Türen offenlassen und zeigen, dass wir in der Nähe sind ohne uns aufzudrängen. Die Rückzugsplätze können wir den Tieren zusätzlich ein bisschen angenehmer gestalten, indem wir zum Beispiel eine bekannte Kuscheldecke bereitlegen. Grundsätzlich ist es eine gute Idee, wenn sichere Rückzugsorte schon vor Silvester etabliert werden. Wenn wir Menschen also aus den Vorjahren zum Beispiel wissen, dass sich unser Hund im Badezimmer besonders sicher fühlt, können wir das unterstützen und den Rückzug dorthin positiv verknüpfen, indem wir ihm dort schon vor Silvester eine Decke und immer wieder Kau- oder Schleckartikel anbieten.

Hilfsmittel wie Thundershirts, Gehörschutz und Co. 

Es gibt einige Hilfsmittel, die Hunden und Katzen mit Geräuschangst die Tage rundum Silvester erleichtern können. Diese Hilfsmittel sind aber ebenfalls sehr individuell und für alles gilt: Es sollte nicht erst an Silvester eingeführt werden, sondern frühzeitig getestet und trainiert werden.  

  • Ein spezieller Gehörschutz für Hunde kann zum Beispiel dafür sorgen, dass diese weniger von dem Lärm wahrnehmen und leichter ruhig bleiben können.
  • Auch sogenannte Thundershirts oder Tellington-Körperbänder helfen einigen Hunden und Katzen. Diese werden den Tieren angezogen bzw. auf eine bestimmte Art und Weise – die man sich vorher bitte unbedingt zeigen lassen sollte – gebunden. Dann üben sie einen leichten aber konstanten Druck auf den Körper aus. Das fördert die sogenannte sensorische Integration und führt zu einer besseren Körperwahrnehmung. Stark vereinfacht gesagt haben diese Hilfsmittel ähnliche Auswirkungen auf den Körper wie eine warme, geborgene Umarmung und können das Wohlbefinden der Tiere steigern. Auch für Katzen gibt es solche Shirts. Viele Katzen finden das anfangs jedoch sehr ungewohnt, daher sollte man es ebenfalls langsam trainieren und positiv verknüpfen.
  • Auch Pheromone und Nahrungsergänzungsmittel können zur Stressreduktion bei leichten Ängsten eingesetzt werden. Entspannungsmusik hat oft eine beruhigende Wirkung und dämpft die Geräusche, die von außen kommen. Wenn diese vorher mit entspanntem Verhalten verknüpft wurde, kann sie dem Hund oder der Katze zusätzlich sehr wirksam in die Entspannung helfen.

All das sind natürlich keine Wundermittel. Aber es sind einige Tools, die die Situation für Hunde und Katzen in der Silvesternacht erleichtern könnten. 

  • Es gibt auch Massagetechniken, wie zum Beispiel die Tellington Touches, die Hunde, aber auch Katzen entspannen können. Sie haben auf viele Tiere eine beruhigende Wirkung und es gibt tolle Online-Kurse und Bücher, um sich mit dieser Methode vertraut zu machen und die beruhigenden Berührungen bereits vor Silvester zuhause auszuprobieren.

Wichtig bei all dem ist, selbst ruhig zu bleiben. Wer gestresst ist, überträgt diesen Stress schnell auf das Tier. Es ist also auch für uns Menschen wichtig, tief ein- und auszuatmen und sich zu fokussieren und voll auf den Hund oder die Katze einzulassen.

Woran erkenne ich, dass ich meinem Tier helfen muss?

Aktives Management ist immer gefordert, sogar wenn Hunde gar keine Angst haben. Damit das so bleibt, können Hundehalter:innen jede Menge tun.

Die meisten Hunde zeigen in der Silvesternacht eine milde Stresssymptomatik, das heißt, sie sind vielleicht etwas unruhiger als sonst, laufen auch mal durch die Wohnung, ziehen sich an ungewohnte Orte zurück. Obwohl sie recht ruhig wirken, sind das schon Verhaltensweisen, in die wir Menschen mit den oben aufgeführten unterstützenden Maßnahmen eingreifen können.

Wenn Hunde körperliche Symptome zeigen – wie zum Beispiel starkes Hecheln, Zittern, ungewohnte motorische Verhaltensweisen, Urin- und Kotabsatz, erhöhte Herzfrequenz, erweiterte Pupillen – kann das als eine rote Ampel gedeutet werden. Hier muss etwas getan werden. Entweder indem im kommenden Jahr weggefahren wird oder direkt mit Beginn des Jahres Unterstützung in Form von einer Verhaltenstherapie gesucht wird. Das ist ein Stress, den ein Tier nicht erleiden sollte, auch nicht nur für wenige Stunden im Jahr. Viele Hunde beeinträchtigt die Silvesterangst jedoch noch deutlich länger. Einige wollen auch Tage nach Silvester nicht mehr rausgehen oder sind dort sehr verunsichert. Spätestens wenn nach der Silvesternacht noch Probleme da sind, sollten Tierhalter:innen überlegen, was sie für das kommende Silvester ändern können. Zudem besteht die Gefahr der Generalisierung der Geräuschangst. Anfangs steht die Angst vor Feuerwerk im Vordergrund, häufig wird daraus aber im Laufe der Zeit eine Gewitterangst oder sogar eine generalisierte Geräuschangst, bei der viele verschiedene laute Alltagsgeräusche für das Tier problematisch werden.

Ansätze der Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie setzt dort an, wo der Reiz noch so klein ist, dass er keine negativen Emotionen auslöst. Bei der Desensibilisierung zum Beispiel, einer Methode in der Verhaltenstherapie, bekommt der Hund oder die Katze eine tolle Futterbeschäftigung und im Hintergrund wird ein Geräusch abgespielt, das so eine geringe Reizintensität aufweist, dass es beim Tier keine Angst auslöst. Nach und nach wird die Reizintensität gesteigert. Zeigt der Hund oder die Katze Stresssymptome, war der Trainingsschritt zu groß, denn das Training findet bei optimalem Verlauf gänzlich angstfrei statt. So werden die Tiere kleinschrittig und absolut stressfrei an verschiedene Geräusche gewöhnt.

Medikamente

Manchmal ist es auch sinnvoll, den Hund oder die Katze mit angstlösenden Medikamenten zu begleiten. Diese ersetzen jedoch nie das Training, sondern erleichtern dieses nur oder helfen in Situationen, die auftreten, wenn man mit dem Training noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass der Hund oder die Katze diese angstfrei erleben können. Für Hunde und Katzen gibt es zugelassene angstlösende Medikamente und auch Präparate aus der Humanmedizin, die unseren Tieren helfen können. Tierhalter:innen sollten hier frühzeitig in der Tierarztpraxis nachfragen und sich informieren, denn die psychischen Leiden der Tiere sollten ernstgenommen werden. Bei länger andauernder oder besonders starker Angst schüttet der Körper Stresshormone aus. Diese erhöhen unter anderem die Herz- und Atemfrequenz genauso wie es bei körperlichen Schmerzen passiert. Kurz gesagt, die Tiere leiden und es liegt in unserer Verantwortung als Tierhalter:innen dieses Leid zu minimieren oder im besten Fall zu verhindern.


Katzen vor dem Entlaufen schützen

Maßnahmen, damit Ihre Katze von zu Hause nicht wegläuft             

                  

Es gibt viele Präventionsmaßnahmen, um Katzen bestmöglich vor dem Entlaufen zu schützen. Doch leider gibt es hierfür keine hundertprozentige Garantie. Denn Katzen – egal ob mit (gesichertem) Freigang oder in reiner Wohnungshaltung – können einmal entlaufen, wenn unglückliche Umstände zusammenkommen.

Daher ist eine Maßnahme für alle Katzen wichtig: die Kennzeichnung und Registrierung. Geschieht das nicht, ist es schwer, Katzen ihren Halterinnen und Haltern eindeutig zuzuordnen, wenn sie gefunden werden. Besonders bei ähnlich aussehenden Tieren. Ein Transponder schafft hier Klarheit, denn die darauf enthaltene Nummer gibt es nur einmal. Und wenn das Tier in einem Haustierregister wie TASSO registriert ist, kann ein Tier nicht nur eindeutig identifiziert werden, sondern auch ganz schnell zu seiner Familie zurückkehren.

Darüber hinaus gibt es einige Maßnahmen, die Ihnen dabei helfen können, dass Ihre Wohnungskatze nicht entwischt und Ihre Freigängerkatze von ihrem Streifzug gerne wieder nach Hause zurückkehrt.  

Das können Sie tun, um Ihre Wohnungskatze bestmöglich vor dem Entlaufen zu schützen

Manche Katzen sind besonders neugierig und sind eher geneigt, mal durch die offene Tür zu entwischen und zu schauen, was vor sich geht. Katzenhalter:innen können einige Dinge beachten, damit ihre Wohnungskatzen weniger Interesse am Rausgehen haben und dadurch die Gefahr minimieren, dass sie entwischen.

  • Rückzugsplatz abseits von der Haus- bzw. Balkontür einrichten
  • Katzenspielzeug, Futter oder andere Gegenstände, die Ihre Katze neugierig machen könnten, am besten nicht in Türnähe aufbewahren.
  • Sensibilisieren Sie sich selbst und alle Familienmitglieder dafür, vermehrt auf das Tier zu achten, wenn Türen und Fenster geöffnet werden. Schauen Sie zum Beispiel hinter sich oder zwischen Ihre Füße, ob sich die Katze dort befindet, bevor Sie die Tür öffnen.
  • Bieten Sie Ihrer Wohnungskatze genügend Beschäftigung und Spiel, damit sie artgerecht „ausgelastet“ ist – körperlich und im Kopf.
  • Für einige Katzen bietet der Zugang zu einem gesicherten Balkon oder einem eingezäunten Garten ausreichend Gelegenheit, Abenteuer zu erleben. Wenn möglich Balkon bzw. Garten sicher gestalten und Katzenambiente schaffen. Hat dies eine katzensichere Abgrenzung, kann der Rückzugsplatz auch dort in der Nähe eingerichtet werden.
  • Kastrieren Sie Ihre Katze. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einem gemischt- oder gleichgeschlechtlichen Mehrkatzenhaushalt angehört oder einzeln gehalten wird. Denn auch Wohnungskatzen können einmal nach draußen gelangen und mit anderen Katzen Nachwuchs zeugen. 
  • Wenn Ihre Katze vermehrt versucht die Wohnung zu verlassen, sollte die dahinter liegende Ursache hinterfragt werden. Warum versucht die Katze immer wieder nach draußen zu gelangen? Bietet ihr das Leben als Wohnungskatze genug Abwechslung und Auslastung? Gibt es Streit mit dem Partnertier oder andere Stressfaktoren?
        

Warum entlaufen Katzen überhaupt?

Es gibt viele Gründe, warum Katzen von zu Hause weglaufen oder nicht mehr zurückkommen. Oft kommen mehrere Faktoren gleichzeitig zusammen. Das Tier hat sich erschreckt, es gab einen Revierkampf mit einer anderen Katze, die Katze wurde aus Versehen in einem Keller oder einer Garage eingesperrt, oder ist in ein fremdes Fahrzeug geklettert, Wohnung bzw. Balkon war nicht ausreichend gesichert oder die Eingewöhnung vor dem Freigang war zu kurz. Das sind nur einige Gründe aus dem Erfahrungsschatz der TASSO-Notrufzentrale, in der täglich viele Vermissten- und Fundmeldungen eingehen. Lesen Sie hier weitere häufig genannte Gründe, warum Hunde und Katzen entlaufen.

Wenn Katzen mit Freigang nicht mehr zurückkehren

Bei Freigängerkatzen ist es natürlich wirklich schwer, sie komplett vor dem Entlaufen zu schützen. Man kann gewisse Risiken für sie nicht ganz verhindern. Dennoch können Sie auf einige Dinge achten, damit sich Ihr Freigänger näher am Haus aufhält bzw. gerne wieder nach Hause zurückkehrt.

  • Prüfen Sie vor dem ersten Freigang, ob die neue Umgebung wirklich sicher für eine Katze ist. Eine Hauptstraße oder Bahngleise vor dem Haus sind lebensgefährlich. Auch wenn die Gefahr lediglich auf einer Seite des Zuhauses droht, sollten Sie sich nicht darauf verlassen, dass Ihr Tier immer die richtige Entscheidung trifft, denn Katzen erkunden aus Neugierde beinahe alle Wege. 
  • Beim Umzug oder Einzug einer neuen Katze sollte das Tier unbedingt einige Wochen (empfohlen wird in der Regel mindestens ein Monat) in der Wohnung bleiben. Bevor sie die Nachbarschaft erkundet, ist es wichtig, dass sie ihr neues Zuhause als ihr Territorium anerkennt. In dieser Zeit sind das gemeinsame Spiel sowie möglichst viele Abenteuer in der Wohnung besonders wichtig.
  • Wenn sich eine Katze in ihrem Zuhause wohl und sicher fühlt, und sie eine starke Bindung zu ihren Bezugspersonen hat, kommt sie meist zuverlässig nach Hause.
  • Im Idealfall begleiten Sie Ihre Samtpfote anfangs in den Garten (falls vorhanden).
  • Informieren Sie vorher auch die direkten Nachbarn, damit keine Missverständnisse entstehen, wenn plötzlich eine neue Katze auftaucht.
  • Die Kastration von Freigängerkatzen ist besonders wichtig, damit sie sich nicht unkontrolliert mit unkastrierten Katzen bzw. Streunern vermehren.
  • Lassen Sie Ihre Katze einige Tage vor und nach Silvester nicht raus.

Was tun, wenn meine Katze entlaufen ist?

Sollte Ihr Stubentiger doch einmal entlaufen oder Ihr Freigänger nicht nach Hause kommen, melden Sie ihn unbedingt bei TASSO vermisst. Zudem finden Sie hier Suchtipps für entlaufene Katzen.



Hund richtig sichern

              

Das können Sie tun, damit Ihr Hund nicht wegläuft

           
Ein Hund steht an einem Fluss.© Karin Wloka - Ein Sicherheitsgeschirr mit zusätzlichem Gurt bietet besonderen Schutz.                  

Täglich entlaufen zahlreiche Hunde. Hunde, die frisch adoptiert wurden, entlaufen zum Beispiel häufig bei der Übergabe an die neue Familie oder kurz nach der Ankunft im neuen Zuhause. Die Umgebung ist neu, die Situation anders und die Tiere konnten noch keine Bindung zu ihren neuen Haltern aufbauen. Aber auch bei langjährigen tierischen Begleitern kann es passieren, dass sie zum Beispiel durch ein lautes Geräusch panisch die Flucht ergreifen.

Vor diesem Hintergrund ist es sehr wichtig, dass ein Hund stets richtig gesichert wird. In diesem Artikel finden Sie hilfreiche Tipps, wie Sie Ihren Hund richtig sichern können und ihn so besser vor dem Entlaufen schützen.

Wie kann ich meinen Hund optimal schützen?

Kennzeichnung und Registrierung:
„Man kann ein Tier nicht vor dem Weglaufen schützen. Aber davor, nicht mehr zurückzukommen.“ Dieser von TASSO-Leiter Philip McCreight geprägte Satz begleitet die Mitarbeiter von TASSO tagtäglich. Doch auch wenn ein hundertprozentiger Schutz nicht immer möglich ist, können Tierhalter einiges tun, um das Risiko vor dem Entlaufen möglichst gering zu halten.

Das allerwichtigste ist deshalb die Kennzeichnung und anschließende kostenlose Registrierung bei TASSO. Wenn die individuelle Nummer des Transponders (auch Chip genannt) gemeinsam mit den Daten des Halters bei TASSO registriert wurde, kann ein Hund in der Regel zeitnah nach Hause zurückgebracht werden, wenn er einmal entlaufen sein sollte.

Die TASSO-Plakette:
Der Transponder, den Ihr Hund unter der Haut trägt, kann nur mithilfe eines Transponder-Lesegerätes ausgelesen werden. Zudem empfiehlt es sich, die TASSO-Plakette gut sichtbar am Geschirr oder am Halsband Ihres Hundes anzubringen. So wissen potentielle Finder sofort, dass der entlaufene Vierbeiner in einem Haustierregister registriert ist. Anhand der eingeprägten TASSO-Kenn-Nummer (TKN) ist die Identifizierung des Hundes durch einen Anruf in der TASSO-Notrufzentrale möglich.

GPS-Tracker für Hunde:
Auch ein GPS-Tracker kann neben der wichtigen Registrierung hilfreich bei der Suche nach Ihrem entlaufenen Hund sein. Mit Hilfe des TASSO.Findernetworks haben Halter viele weitere Möglichkeiten, nach ihrem vermissten Tier zu suchen. So können sie zum Beispiel einen GPS-Tracker für Haustiere mit der TASSO-App koppeln. Hier finden Sie weitere Informationen dazu: Transponder und GPS-Tracker bei Hunden

Trainieren Sie den Rückruf mit Ihrem Hund:
Bei allen Sicherheitsmaßnahmen ist es unabdingbar, dass Sie den Rückruf mit Ihrem Hund trainieren. Dies ist unter anderem wichtig, damit Sie Ihr Tier in Gefahrensituationen schützen können. Ermöglichen Sie Ihrem Hund das freie Laufen ohne Leine nur dann, wenn der Rückruf gut trainiert ist und eine gute Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund besteht. Kommt Ihr Vierbeiner noch nicht sicher wieder zu Ihnen zurück, bieten sich Schleppleinen an, um Ihrem Hund auch angeleint mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.
Auch wenn Ihr Tier gut abrufbar ist, sollten Sie generell wachsam sein. Das gilt besonders im Wald während der Brut- und Setzzeit aber auch, wenn der Hund einen starken Jagdtrieb hat. Lassen Sie zudem beim Spaziergang das Smartphone in der Tasche und schalten Sie an der frischen Luft mit Ihrem Vierbeiner doch einfach mal ein bisschen ab.


Wann muss mein Hund gesichert werden?

Hund im Auto richtig sichern:
Achten Sie darauf, dass Ihr Tier während der Autofahrt ausreichend und richtig gesichert beziehungsweise angeschnallt ist. Dafür eignen sich am besten fest installierte Hundeboxen. Es gibt aber auch entsprechende Sicherheitsgurte für Hunde. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: Hunde im Auto richtig sichern

Eine oft unterschätzte Gefahr ist das Ein- und Aussteigen aus dem Auto: Das gilt besonders für Pausen auf Autobahnraststätten oder bei der Übergabe von Tierschutzhunden. Durch die ungewohnte Umgebung und die nahegelegene Straße ist die Gefahr hier besonders groß. Daher ist es ratsam, Ihren Hund noch im Auto anzuleinen, bevor Sie die Fahrertür oder den Kofferraum öffnen.

Sicher im Haus und Garten:
Achten Sie in Ihren Zuhause darauf, dass Türen geschlossen werden, damit Ihr Hund beim Hinein- oder Hinausgehen nicht entwischt. Wenn Sie einen Garten haben, prüfen Sie, ob dieser auch ausbruchsicher ist und Ihr Hund sich dort gefahrenfrei bewegen kann. Lassen Sie Ihren tierischen Mitbewohner bitte nicht unbeaufsichtigt. Wie Sie Ihren Garten auf die Bedürfnisse Ihres Tieres anpassen können, haben wir für Sie hier zusammengefasst: Tipps und Hinweise für einen hundefreundlichen Garten

Sicher unterwegs bei Spaziergängen:
Es gibt in Deutschland keine allgemeine Leinenpflicht. Leinen Sie Ihren Hund in den ausgewiesenen Gebieten entsprechend an. Sichern Sie auch sogenannte Angsthunde und Tiere, die zur Flucht neigen, stets gut ab, zum Beispiel mit einer doppelten Leine und einem Sicherheitsgeschirr.

Besonders rund um Silvester sind Doppelt- und Dreifachsicherungen sehr empfehlenswert, da wegen der Silvesterböller an diesen Tagen leider jedes Jahr viele Hunde aus Panik entlaufen. Darunter auch solche, die bislang keine große Angst gezeigt haben.

                                Doppelte Sicherung bei einem Hund.© TASSO e.V. - Die doppelte Sicherung ist eine Möglichkeit, Ihren Hund optimal zu sichern.

Doppelt- und Dreifachsicherung: Möglichkeiten, einen Hund optimal zu sichern

Wie Hunde gesichert werden, hängt vom Charakter und auch der Rasse des Tieres ab. Einige Tiere, wie zum Beispiel Angsthunde, benötigen ein extra Sicherheitsgeschirr. Bei anderen reicht eine einfache Leine aus.

Beim Sicherheitsgeschirr ist ein zusätzlicher Gurt vorhanden. Das verhindert, dass sich Hunde aus dem Geschirr winden können. Einen zusätzlichen Schutz bietet auch die Sicherung mit einer zweiten Leine. Dabei wird die Leine in einem Jogginggurt oder einer weiteren Leine, die Sie sich um den Körper hängen, befestigt. Ihr Hund wird gleichzeitig am Halsband und am Geschirr gesichert. So kann der Vierbeiner auch dann nicht entwischen, wenn Sie die Leine loslassen. 


Geschirr und Leine: Worauf können Halter beim Kauf achten?

In Fachgeschäften gibt es unzählige Farben, Formen und Materialien. Worauf kommt es beim Kauf eines Halsbandes, Geschirrs und der Leine an? Die wichtigsten Eigenschaften haben wir für Sie aufgelistet.

Das ideale Halsband sollte:   

  • eine breite Auflagefläche zur optimalen Druckverteilung haben
  • nicht zu dicht am Hals sitzen, aber „eng“ genug sein, damit der Kopf nicht „durchflutscht“ (An der tiefsten Stelle, an der das Halsband sitzen soll, sollte noch etwa zwei Finger breit Platz sein)
  • einen stabilen Verschluss haben
  • nicht zu schwer sein
  • nicht drücken oder scheuern
  • anschmiegsam sein

Das ideale Sicherheitsgeschirr:

  • darf den Hund bei Bewegung nicht beeinträchtigen
  • sollte weder drücken, noch reiben oder scheuern
  • Schultern und Achseln genügend Freiraum bieten
  • darf nicht zu locker sitzen und zu groß sein, um ein Herauswinden des Hundes zu vermeiden
  • sollte weich und flexibel sein
  • sollte in der Länge einstellbar sein
  • sollte über eine ausreichende Polsterung verfügen

Welches Halsband oder Sicherheitsgeschirr die richtige Lösung für Ihren Vierbeiner ist, hängt von der Größe und Körpertyp Ihres Hundes ab. Wichtig ist, dass beides gut sitzt und Ihr tierischer Liebling sich darin wohlfühlt. Lassen Sie sich am besten in einem Fachgeschäft beraten und das Geschirr von einem Experten ausmessen.




Katzen müssen nicht ins Tierheim

Werdende Eltern und Katzenhalter stehen im Laufe der Schwangerschaft immer wieder vor der Frage, was mit ihrer Katze passieren soll: Schließlich müsse man überlegen, wohin das Tier, das die werdende Mutter eventuell mit Toxoplasmose infizieren könnte, umziehen könne. Es wird unterstellt, dass der Kontakt zum Schmusetiger prinzipiell eine Lebensbedrohung für das Ungeborene darstelle. „Leider werden aufgrund von Vorurteilen viele Katzen ins Tierheim abgegeben, wenn sich ein Baby ankündigt. Die Tierheime sind oft überfüllt." erklärt shelta-Leiterin Heike Engelhart.

TASSO e.V. erklärt, was zu beachten ist, damit keine Katze ihr Zuhause verlassen muss.

Nicht vom Katzenklo geht die größte Gefahr aus

Als Hauptargument für einen Auszug der Katze wird meist die Gefahr der Ansteckungsgefahr mit der Infektionskrankheit Toxoplasmose genannt. Studien belegen, dass die Hauptquelle des Erregers jedoch rohes beziehungsweise nicht durchgegartes Fleisch, wie Tartar, Steaks, Salami und Mettwurst ist. Auf den Verzehr hiervon sollten Schwangere unbedingt verzichten. Untersuchungen zufolge ist etwa jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens mit Toxoplasmose infiziert gewesen. Das Gute an der Sache: Hat die Frau einmal eine Infektion durchgestanden, bildet sie Antikörper und ist in der Regel vor weiteren Ansteckungen geschützt.

Prinzipiell sind schwangere Katzenhalterinnen gut beraten, wenn sie sich auf Toxoplasmose-Antikörper hin testen lassen. Zwar gehört dieser Bluttest nicht zur routinemäßigen Muttervorsorge, kann jedoch schnell klären, ob die Frau immun ist und somit kein Anlass zur besonderen Sorge besteht. Hat die Schwangere keine Antikörper im Blut, kann sie den Test in regelmäßigen Abständen wiederholen, um eine mögliche Infektion zeitnah zu erkennen und behandeln zu können. In jedem Fall gilt: Besprechen Sie das Thema ausführlich mit Ihrem Gynäkologen.

Hygiene im Umgang mit Katzen ist das A und O

Das Ansteckungsrisiko über den Kontakt zu Katzen ist weitaus geringer als durch den Kontakt und Verzehr mit Rohfleischprodukten. Dennoch müssen Katzenhalter wissen, dass Toxoplasmose-Erreger sich auch im Katzenkot befinden können. Hauptsächlich betroffen sind hiervon Freigänger, die den Parasiten beispielsweise über den Verzehr erlegter Mäuse zu sich nehmen und wieder ausscheiden. Wohnungskatzen sind wahrscheinlich keine Träger der Toxoplasmose, sofern sie nicht mit rohem Fleisch gefüttert werden.

Tipps für schwangere Katzenhalterinnen

Katzen müssen ihr Zuhause nicht verlassen, wenn sich Nachwuchs ankündigt. Wenn folgende Regeln beachtet werden, besteht in der Regel keine Gefahr der Infektion, selbst wenn das eigene Tier Träger der Toxoplasmose ist:

Der Tierarzt kann Katzen auf Toxoplasmose-Antikörper hin testen. Fällt der Test positiv aus, sollte durch eine Kotuntersuchung abgeklärt werden, ob die Katze Toxoplasmen ausscheidet. Auf jeden Fall ist besondere Vorsicht im Umgang mit dieser Katze geboten.

Nach jedem Kontakt mit der Katze sollten sich Schwangere gründlich die Hände waschen.

Schwangere sollten das Säubern der Katzentoilette jemand anderem überlassen. Steht niemand zur Verfügung, tragen sie grundsätzlich Einmalhandschuhe, die sie nach jedem Gebrauch wegwerfen. Anschließend gilt dennoch: Hände waschen.

Schwangere verzichten bei der Katzennahrung idealerweise auf rohes Fleisch.

Werdende Mütter vermeiden am Besten den Kontakt zu unbekannten oder kranken Katzen.

Diese Informationen werden von TASSO zur Verfügung gestellt und sind auf deren Internetseite nachzulesen.

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